Kaum hat die 2. Wachabteilung der Wiesbadener Berufsfeuerwehr am Montagmorgen um 7:00 Uhr die Schicht übernommen, da schrillen auch schon die ersten Alarme. Was folgt, ist eine Dienstzeit, die alles andere als Routine war. Über ein Dutzend Einsätze, kaum Pausen, viel Adrenalin – und ein Schichtabschluss, der sprichwörtlich in Flammen steht.

Um 7:24 Uhr ging einem Notruf über das automatische eCall-System eines Fahrzeugs auf der Autobahn 3 in der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein. Trotz intensiver Suche wurde kein Unfall von den Einsatzkräften gefunden – Fehlalarm.

Nur 18 Minuten später war echter Körpereinsatz gefragt. In Delkenheim musste eine verletzte Person aus einem Haus geborgen werden. Was zunächst nach einfacher Tragehilfe klang, entwickelte sich zu einem komplexen Rettungseinsatz. Höhenretter und eine Drehleiter kamen zum Einsatz, um die Person sicher per Flaschenzugsystem aus dem Gebäude zu befördern.

Kleinbrände, Rauchmelder und Auffahrunfall

Um 10:30 Uhr wurde die Feuerwehr in die Schultheißstraße nach Bierstadt gerufen – ein piepsender Rauchwarnmelder hatte ausgelöst. Die Ursache: ein durch eine Zigarette ausgelöster, aber bereits gelöschter Kleinbrand.

Gegen 13:09 Uhr ging es erneut auf die A3: Ein Auffahrunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen, drei Verletzten und zwei Krankenhaus-Transporten. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle und unterstützte den Rettungsdienst.

Brandherde am Abend – Wald, Mülltonne, Regenrinne

Gleich mehrere Brände beschäftigten die Einsatzkräfte am frühen Abend:

• 17:39 Uhr: Ein Kleinbrand im Wald am Bornhofenweg – Passanten hatten das Feuer bereits gelöscht, die Feuerwehr führte Nachlöscharbeiten durch.

• 17:57 Uhr: In der Borkumer Straße im Stadtteil Dotzheim brannte eine Mülltonne direkt an einem Gebäude. Ein schnelles Eingreifen verhinderte eine Ausbreitung des Feuers.

• 20:16 Uhr: In der Blücherstraße im Westend  meldeten Anwohner Rauch aus einer Regenrinne – vermutlich durch achtlos entsorgte Zigaretten verursacht.

• 20:17 Uhr: Nahezu zeitgleich brannte es auch in der Anna-Birle-Straße in Mainz-Kastel. Auch hier war ein Kleinbrand die Ursache.

Menschenrettung und ungewöhnliche Gerüche

Ein besonders sensibler Einsatz erfolgte um 20:30 Uhr. In der Dotzheimer Hans-Böckler-Straße war ein älterer Mann eine Böschung hinuntergestürzt. Die Feuerwehr musste ein Zaunelement entfernen und die Unfallstelle ausleuchten, damit der Mann sicher in den Rettungswagen gebracht werden konnte.

Um 21:49 Uhr sorgte ein undefinierbarer Geruch in der Karl-Marx-Straße im Schelmengraben in Dotzheim für einen weiteren Einsatz. Doch trotz intensiver Kontrolle und Messungen konnte kein Gefahrenstoff festgestellt werden.

Rauchwarnmelder in der Nacht – und ein Großbrand kurz vor Schluss

Kurz nach 2:00 Uhr schrillten erneut die Rauchmelder in Klarenthal und Mainz-Kostheim. In einem Fall war angebranntes Essen der Auslöser – keine Verletzten, die Wohnung wurde belüftet.

Der letzte und schwerwiegendste Einsatz der Nacht folgte um 2:42 Uhr: Ein Zimmerbrand in einem Hochhaus „Im Rad“ mit Flammen aus dem siebten Obergeschoss. Der Einsatz wurde erst kurz vor Schichtende um 7:00 Uhr beendet.

24-Stunden-Dauerstress – und die nächste Schicht wartet schon

Am Dienstagmorgen um 7:00 Uhr übernahm die 3. Wachabteilung den Dienst. Bleibt zu hoffen, dass diese Schicht etwas ruhiger verläuft – doch sicher ist in Wiesbaden nie, wann der nächste Notruf eingeht.

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