Analyse

So haben die Wiesbadener Stadtteile abgestimmt: Die Ergebnisse der Oberbürgermeister-Stichwahl 2025

Am Sonntag, 30. März, stand Wiesbaden erneut an der Wahlurne. In einer spannenden Stichwahl setzte sich Amtsinhaber Gert-Uwe Mende gegen Herausforderer Thilo von Debschitz durch. Das vorläufige Endergebnis zeigt klare Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Während einige Viertel fest in CDU-Hand blieben, gaben andere Mende eine starke Mehrheit. Hier geben wir einen Überblick über die Wahlergebnisse aus den einzelnen Bezirken, um einen genaueren Blick auf die Verteilung der Stimmen zu werfen.

Von: |Erschienen am: 31. März 2025 09:06|

Am 30. März 2025 stand Wiesbaden erneut im Zeichen der Politik: Die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters wurde entschieden. Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) setzte sich mit 58,1 % der Stimmen gegen seinen Herausforderer Thilo von Debschitz unterstützt von der CDU und FDP durch, der 41,9 % erreichte. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,9 %, was in etwa dem Niveau vergangener Stichwahlen entspricht. Ein Blick in die einzelnen Stadtteile zeigt ein klares Bild unterschiedlicher Wählerstrukturen und Präferenzen.

CDU-Hochburgen: Starke Ergebnisse in wohlhabenden Stadtteilen

Einige Stadtteile Wiesbadens haben sich deutlich für den Kandidaten der CDU entschieden. Vor allem in wohlhabenden Vierteln schnitt Thilo von Debschitz stark ab:

  • Sonnenberg: 59,2 % für CDU
  • Breckenheim: 57,1 % für CDU
  • Nordost: 52,5 % für CDU
  • Heßloch: 51,6 % für CDU

Besonders Sonnenberg und Breckenheim, bekannt für ihre hohen Immobilienpreise und eine traditionell konservative Wählerschaft, stellten sich deutlich hinter von Debschitz.

SPD-Hochburgen: Klare Mehrheit für Amtsinhaber Mende

Gert-Uwe Mende konnte vor allem in Stadtteilen mit einer stärkeren sozialdemokratischen Prägung punkten. Hier war der Abstand zu seinem Herausforderer besonders deutlich:

  • Westend/Bleichstraße: 77,9 % für SPD
  • Amöneburg: 71,1 % für SPD
  • Kastel: 67,7 % für SPD
  • Biebrich: 61,6 % für SPD

Insbesondere in den traditionell von Arbeiterschaft geprägten Stadtteilen und Gebieten mit hoher Mieterquote konnte Mende seine Stammwählerschaft mobilisieren.

Ausgeglichene Stadtteile: Kopf-an-Kopf-Rennen

In einigen Stadtteilen war das Ergebnis knapper, dennoch hatte die SPD hier die Nase vorn:

  • Naurod: 51,7 % für SPD
  • Auringen: 52,4 % für SPD
  • Kloppenheim: 61,7 % für SPD
  • Delkenheim: 56,3 % für SPD
  • Erbenheim: 55,2 % für SPD

Diese Gebiete zeigten, dass die Wähler nicht klar einer Partei zuneigen, sondern ihre Entscheidung situativ und von den jeweiligen Kandidaten abhängig treffen.

Mende bleibt im Amt, CDU mit Achtungserfolg

Mit 58,1 % der Stimmen konnte Gert-Uwe Mende seinen Posten als Oberbürgermeister verteidigen und bleibt für die nächsten Jahre an der Spitze Wiesbadens. Die SPD zeigte sich besonders stark in Arbeitervierteln, während die CDU in wohlhabenderen Stadtteilen überzeugte. Die Wahlbeteiligung von 34,9 % zeigt, dass die Stichwahl viele Bürger nicht ausreichend motivieren konnte. Dennoch ist das Wahlergebnis ein klares Zeichen für die politische Stimmung in Wiesbaden.

Welche Auswirkungen das Wahlergebnis auf die künftige Stadtpolitik haben wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Wiesbaden bleibt politisch spannend.

Hier unser Artikel zur Wahl von Sonntagabend: „Wiesbaden will keinen Wechsel – OB Mende im Amt bestätigt“

Hier ein Überblick über die Wahlergebnisse aus den einzelnen Wiesbadener Stadtteilen

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Grafiken: Amt für Statistik und Stadtforschung Wiesbaden / Votemanager