OB-Wahl 2025

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mende und von Debschitz – Wer holt sich das Rathaus?

Die Oberbürgermeisterwahl 2025 in Wiesbaden brachte ein spannendes Rennen mit zehn Kandidierenden und einer überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung. Amtsinhaber Gert-Uwe Mende  sicherte sich mit den meisten Stimmen den Sieg im ersten Wahlgang, gefolgt von

Von: |Erschienen am: 13. März 2025 10:40|

Die Spannung in Wiesbaden steigt: Nach einem packenden ersten Wahlgang steht fest – die Stadt bekommt eine Stichwahl! Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) sicherte sich mit 37,7 % die meisten Stimmen, doch Herausforderer Thilo von Debschitz (CDU/FDP) holte mit 30,1 % ein starkes Ergebnis und zieht ebenfalls ins Finale ein. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte, fällt die endgültige Entscheidung am 30. März 2025.

Die Wahlbeteiligung lag bei 43,3 % – ein solides Ergebnis, doch vor allem jüngere Wähler blieben den Urnen fern. Gleichzeitig erreichte die Briefwahl mit 48,1 % einen historischen Höchststand. Jetzt stellt sich die Frage: Wer kann in der Stichwahl die entscheidenden Wählerstimmen gewinnen?

Ein Rekord an Kandidaten – und doch nur eine Frau

Noch nie traten bei einer OB-Wahl in Wiesbaden so viele Kandidierende an: Zehn Bewerber stellten sich zur Wahl, darunter acht neue Gesichter. Doch erneut fiel auf: Nur eine Frau stand auf dem Stimmzettel – Gesine Bonnet (Grüne). Sie landete mit 14,6 % abgeschlagen auf Platz drei und schaffte es nicht in die Stichwahl.

Um die Wahlentscheidung zu erleichtern, stellte die Partei Volt den „Wies-O-Mat“ zur Verfügung – ein digitales Tool, das die Positionen der Kandidierenden mit den Ansichten der Wähler abglich.

Mende vorne, doch von Debschitz sorgt für Überraschung

Von Anfang an lag Gert-Uwe Mende (SPD) in Führung. Mit 37,7 % schnitt er deutlich besser ab als 2019 im ersten Wahlgang. Er konnte 23 von 26 Ortsbezirken gewinnen und hatte seine Hochburgen in Kloppenheim, Delkenheim, Dotzheim und Klarenthal.

Doch Thilo von Debschitz (CDU/FDP), der als parteiloser Kandidat für die CDU antrat, zeigte eine beeindruckende Performance. Mit 30,1 % der Stimmen setzte er sich deutlich von der Konkurrenz ab. Seine besten Ergebnisse erzielte er in Sonnenberg (49,4 %), Nordost (40,5 %) und Breckenheim (44,8 %).

Für die Grünen und ihre Kandidatin Gesine Bonnet war das Ergebnis hingegen enttäuschend. Sie konnte vor allem in Mitte und Westend/Bleichstraße punkten, doch insgesamt blieb sie deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Weitere Kandidaten

Andere Kandidaten spielten nur eine Nebenrolle:

  • Ralf Offermanns (AfD) kam auf 6,8 %, blieb aber weit hinter den Bundestagswahlergebnissen seiner Partei zurück.
  • Ingo von Seemen (Die Linke) erreichte 3,6 %, punktete aber überraschend stark bei jungen Wählerinnen (17,1 %).
  • Matthias Bedürftig (Freie Wähler) schnitt besser ab als seine Partei bei der Bundestagswahl.

Hohe Wahlbeteiligung – aber junge Wähler bleiben aus

Mit 43,3 % lag die Wahlbeteiligung höher als bei früheren OB-Wahlen (2003: 33 %, 2013: 33 %). Doch sie fiel um 10,2 Prozentpunkte niedriger aus als 2019, als die OB-Wahl parallel zur Europawahl stattfand.

Auffällig war, dass vor allem ältere Wähler das Rennen bestimmten:

  • 60- bis 69-Jährige wählten mit 55 % am häufigsten.
  • Mende erhielt 47,2 % der Stimmen von Wählern ab 70 Jahren.
  • Jüngere Wähler (21–24 Jahre) zeigten kaum Interesse – ihre Wahlbeteiligung sank um 19,1 Prozentpunkte!

Ein absoluter Rekord wurde bei der Briefwahl aufgestellt: Fast jeder zweite Wähler (48,1 %) nutzte sie. Besonders Thilo von Debschitz profitierte davon überdurchschnittlich.

Wer wählte wen? Spannende Trends in der Wählerschaft

Die detaillierte Wahlanalyse zeigt einige interessante Muster:

  • Frauen waren wahlfreudiger als Männer (46,6 % vs. 45,7 %).
  • Gesine Bonnet schnitt bei Frauen (15,5 %) besser ab als bei Männern (11,8 %).
  • Von Seemen (Die Linke) punktete besonders bei jungen Wählerinnen (17,1 %).
  • AfD-Kandidat Offermanns wurde eher von Männern (8,3 %) als von Frauen (5,5 %) gewählt.

Während Mende und von Debschitz breite Unterstützung aus verschiedenen Altersgruppen erhielten, hatten Bonnet und Offermanns in der Altersgruppe über 70 Jahre deutlich weniger Rückhalt.

Die große Entscheidung – Wer macht das Rennen in der Stichwahl?

Am 30. März 2025 steht Wiesbaden vor der entscheidenden Stichwahl: Bleibt Gert-Uwe Mende im Amt, oder kann Thilo von Debschitz das Rathaus erobern?

Die entscheidenden Fragen lauten:

  • Wie verhalten sich die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten?
  • Kann Mende neue Wählergruppen für sich gewinnen?
  • Wie stark kann von Debschitz im bürgerlichen Lager mobilisieren?
  • Wird es Wahlempfehlungen von Grünen oder anderen Parteien geben?

Fakt ist: Dieses Rennen ist noch lange nicht entschieden. Während Mende auf Kontinuität setzt, gibt sich von Debschitz als frischer Herausforderer. Am Sonntag, 30. März, wird sich zeigen, in welche Richtung Wiesbaden steuert – ein Kopf-an-Kopf-Rennen ist garantiert!

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